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Klimapositive Energie

Klimapositive Fernwärme aus Pyrolyseanlage für Zwickau

14. Mai 2025

Die Zwickauer Energieversorgung GmbH (ZEV) und die Prolignis-Gruppe haben im einen langfristigen Wärmeliefervertrag über 20 Jahre abgeschlossen.

Kern des Vorhabens ist der Bau einer Pyrolyseanlage zur Wärmeversorgung der Stadt Zwickau und der Herstellung von Biokohle.

 

Die Anlage wird von der Biokohlenwerk Zwickau GmbH betrieben und verpricht, nicht nur Wärme zu liefern, sondern auch aktiv CO2 aus der Atmosphäre zu binden. Für die die Projektentwicklung und Umsetzung sei die Procarbic Management GmbH - ebenfalls eine Tochtergesellschaft der Prolignis-Gruppe - verantwortlich.

 

Ziel ist es, die bei der Pyrolyse entstehende Abwärme energetisch zu nutzen und in das kommunale Fernwärmenetz einzuspeisen. Damit soll der biogene Anteil der Fernwärmeversorgung in Zwickau von derzeit 47 auf 59 Prozent steigen. Die

Inbetriebnahme der Anlage ist Unternehmensangaben zufolge für das Jahr 2027 vorgesehen. Die Bauarbeiten sollen nach Abschluss der Genehmigungsverfahren im Jahr 2026 beginnen.

 

Geplant ist eine Anbindung der Pyrolyseanlage über eine neue Leitung an das Heizkraftwerk Zwickau-Süd. Laut ZEV-Geschäftsführer Andre Hentschel ist die dauerhafte Kohlenstoffbindung ein zentraler Vorteil des Projekts. Man wolle

so einen „konsequenten Schritt zur Dekarbonisierung der Fernwärmeversorgung" gehen. „Wir haben alle Varianten geprüft und verschiedenste Erzeugungsoptionen berechnet“, betont ZEV-Geschäftsführer Andre Hentschel. Pyrolyse sei die effizienteste Lösung unter den verfügbaren Optionen - sowohl technisch als auch finanziell. Und neben klimapolitischen Zielen wird auch eine regionale Wertschöpfung sichergestellt.

 

Als Einsatzstoffe sollen biogene Reststoffe, insbesondere holzartiges organisches Material, aus forstwirtschaftlichen Maßnahmen ebenso kommen wie aus der Landschaftspflege und dem Straßenbegleitgrün. ,,Wir nutzen nur naturbelassene Biomasse, die andernfalls nicht stofflich verwertet werden kann", so Hentschel. „Wir können jederzeit nachweisen, dass kein gesundes Material für die Anlage gefällt wurde". „Die Anlage ist so ausgelegt, dass sie mit regional verfügbaren Rest- und Pflegeholzmaterial betrieben werden kann.“

 

Die Pyrolyse erfolgt bei etwa 650 °c unter Sauerstoffausschluss. Dabei entstehen Biokohle (auch Pflanzenkohle genannt) sowie ein brennbares Gas, das zur Strom und Wärmeerzeugung genutzt wird. Die Anlage ist für rund 8.000 Betriebsstunden pro Jahr ausgelegt und soll zur Mittel- und Spitzenlastversorgung im Fernwärmenetz beitragen.

 

Die entstehende Biokohle wird als sogenannter „grüner Kohlenstoff" vermarktet. Sie gilt als Negative-Emissionstechnologie (NET), da bei ihrer Anwendung Kohlenstoff dauerhaft gebunden wird. Studien zufolge kann das gebundene C02 über Zeiträume

von über tausend Jahren im Boden verbleiben. Verwendung findet die Biokohle unter anderem in der Bauindustrie, Metallurgie, Landwirtschaft sowie im Garten- und Landschaftsbau. Auch eine Nutzung als Aktivkohle ist vorgesehen.

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